Zurück zu altem Klang – Verlauf der Orgelsanierung

Ausbau der Jehmlich-Orgel
Am 15.5.2017 und 16.5.2017 wurde unsere Radeburger Orgel in Vorbereitung auf die anstehende Innensanierung der Kirche ausgebaut. Diese Arbeiten wurden von der Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH, dem Ururenkel des Erbauers unserer Orgel, durchgeführt. Drei Mitarbeiter begannen am Montagvormittag mit dem Herausnehmen der rund 1300 Pfeifen, die zwischen wenigen Zentimetern und bis zu 5 Metern lang sind. Da Orgelpfeifen aus weichem Metall stehend gelagert werden müssen, wurden diese in sogenannten Pfeifenstöcken der Größe nach einsortiert. Jetzt weiß man auch, woher der Ausspruch kommt: „Die stehen ja da wie die Orgelpfeifen“.

Anschließend mussten die Abstrakten (dünne Holzleisten, welche Taste und Ventil verbinden) gelöst werden. Dieser Eingriff war 1881 beim Bau der Orgel nicht vorgesehen. Und so mussten 80 Drähte aus Neusilber mit dem Handbrenner erhitzt und aufgebogen werden. Jede einzelne Holzleiste wurde beschriftet, da sie nur an dieser einen Stelle passt und dort auch wieder eingebaut werden muss. Am Ende des Tages war aus der Orgel alles Wichtige ausgebaut, außer dem Spieltisch mit den Manualen.

Am nächsten Tag wurden dann zuerst die ausgebauten Pfeifen und die Einzelteile in den LKW geladen. Gegen Mittag kam dann die schwerste Aufgabe. Die zwei Windladen der Manuale mussten aus der Orgel gehoben werden. Dies passiert nur sehr selten, war aber aufgrund der starken Schäden durch den Wassereinbruch 1984 nötig. Dafür waren weitere helfende Hände gefragt.

Im Jahre 1917 wurden die damals vorhandenen Prospektpfeifen aus Zinn für die Kriegswirtschaft abgeführt. Erst nach ca. 4 Jahren, im November 1921, wurden die Prospektpfeifen, durch Nachbauten aus Zink ersetzt. Bis 2017 waren diese dann Bestandteil des Orgelprospektes. An ihre Stelle wurden neue Pfeifen aus einer Zinnlegierung neu vermessen, hergestellt und eingebaut. Damit wurden der ursprüngliche Zustand und auch der schönere Klang wiederhergestellt. Alle alten Prospektpfeifen aus Zink konnten für eine Spende erworben werden.

Vom 01.07.2017 bis zur Wiederweihe der Kirche, am 2. Advent 2018 (09.12.2018), wurde der Kircheninnenraum grundsaniert. In dieser Zeit lagerten die Einzelteile zur Wiederaufarbeitung in den Räumen der Orgelbaufirma Jehmlich in Dresden.

Von der Orgelbaufirma Jehmlich wurden noch zusätzliche Verbesserungen vorgeschlagen.
Zur Erhöhung der Funktionssicherheit der Orgel bei Klimaschwankungen wird der Einbau von Dichtungsringen aus Drappstoff auf den Unterseiten der Pfeifenstöcke empfohlen. Anlass für diese Anordnung sind die heißen und trockenen Sommer. In deren Folge kann es bei historischen Orgeln zu Schäden, wie Trocknungsrisse, kommen. Damit wird vermieden, dass es im Schleifen- und Stockbereich zu partiellen Windverlusten und damit zu Stimmungsschwankungen des Pfeifenwerkes kommt.

  • Die vorhandenen elektrisch betriebenen Vorrichtungen entsprachen nicht mehr dem Stand der heutigen Technik und Vorschriften.
    Dies betraf die gesamte Beleuchtung in der Orgel und am Spieltisch.
  • Für die Heizung im Fußbereich unter den Fußpedalen wurde ein neues Infrarot-Heizungspanel eingebaut.
  • Der Motor für den Blasebalg, dieser stammte noch aus den Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges, wurde mit Getriebe speziell für unsere Anlage neu angefertigt und eingebaut.

All diese vorgenannten zusätzlichen Maßnahmen mussten mit der Landeskirche Sachsen abgesprochen und finanziert werden.

Ab 10.01.2019 begann der Wiedereinbau der Orgel.
Die vielen Einzelteile wurden zunächst in der Orgelbaufirma für den Einbau vorbereitet. Am 25.04.2019 wurde der gesamte Bestand wieder angeliefert und auf den Emporen gelagert. Wie schon beim Ausbau der Orgelteile mussten auch beim Einbau große Anstrengungen unternommen werden, die zum Teil sehr schweren Teile wieder auf die Orgelempore zu transportieren.

Am 01.06.2019 konnte die Orgel durch den Orgelsachverständigen Herrn Vetter aus Sebnitz erfolgreich abgenommen werden.

Spendenaufkommen: 48.589,24 €

Kosten für die Orgelsanierung: 107.320,97 €

Albrecht Frenzel
Kirchenvorstand Radeburg
Bauausschuss

97 %

07.04.2019: 48.589,24 € von 50.000 € der benötigten Mittel wurden gespendet. Wir sagen danke!

Bitte unterstützen Sie uns auch weiterhin.

Unser Spendenkonto:

IBAN: DE15 8509 0000 3017 1610 07
BIC: GENODEF1DRS

So können Sie unsere Orgel retten

Übernehmen Sie symbolisch die Patenschaft für Pfeifen unserer Orgel. Haben Sie eine Patenschaft übernommen, erhalten Sie von uns – wenn gewünscht – eine vom Finanzamt anerkannte Spendenbescheinigung sowie ein Zertifikat über Ihre Patenschaft. Auf Wunsch stellen wir die Patenschaftsurkunde auch auf einen Namen Ihrer Wahl aus. Dies eignet sich im Übrigen hervorragend als Geschenk.

sanierungsbedürftige Orgelpfeifen der Stadtkirche Radeburg

Preisgruppe A

50,00 Euro

kleinere Pfeifen ab dem Ton c´

sanierungsbedürftige Orgelpfeifen der Stadtkirche Radeburg

Preisgruppe B

100,00 Euro

mittelgroße Pfeifen von Ton c bis h.

sanierungsbedürftige Orgelpfeifen der Stadtkirche Radeburg

Preisgruppe C

200,00 Euro

große Pfeifen von Ton C bis H.

Sanierung der Orgel in der Kirchgemeinde Radeburg

Preisgruppe D

500,00 Euro

die kleineren Pfeifen im Orgelprospekt (links und rechts)

Preisgruppe E

1000,00 Euro

große sichtbare Prospektpfeifen (Mitte) der Orgel

Orgelbrot

Das kräftige und naturbelassene 2-Pfund-Sauerteigbrot aus 90% Roggenvollkorn sowie 10% Weizenmehl, ohne Hefe und künstliche Zusatzstoffe, aber mit schöner Kruste ist für 2,99 € in der Bäckerei Schöne, Großenhainer Straße 25, erhältlich. www.baeckerei-schoene.de

“Auch mit Ihrem Hunger auf  Orgelbrot und Orgelwurst unterstützen Sie uns. Denn pro Stück geht 1,00 Euro in die Orgelsanierung.”

MARKUS MÜTZE, KANTOR

Orgelwurst

Der Verkauf der Orgelwurst in der Genuss Quelle Klotsche ist beendet. Als Erlös/Spende kamen für unsere Orgel leider nur 238 Euro zusammen. Wir danken Dirk Klotsche für seine Unterstützung www.genuss-quelle-klotsche.de