Die Sanierung der Kirche in Rödern 2022 ~ 2023

Juni 2022 – Abnahme der Turmkugel

Es war ein sonniger Tag, als wir die Sonne auf dem Kreuz der Turmspitze in Rödern zu Gesicht bekamen. Viele Röderner waren gekommen in Erwartung, was sich in der Turmkugel finden würde. Äußerlich waren immer noch die Einschüsse des 2. Weltkrieges zu erkennen. Seit der letzten Abnahme 1973 hatte es wieder einen Durchschuss gegeben. Herr Müller von der Fachfirma schätzte nach seiner Inaugenscheinnahme, dass bei einem Sturm in den nächste 5 Jahren das Kreuz herabgestürzt wäre. Es gibt die Tradition, dass der jeweilige Pfarrer einen Bericht einlegt, in dem er die allgemeine Lebenssituation der Menschen und die geistliche Gemeindesituation des Ortes skizziert sowie einen kurzen Bericht über das Bauvorhaben mit den Namen der wesentlichen Beteiligten abgibt. Von diesem Text wird keine Kopie hinterlegt.

Pfarrer Koch beklagte die allgemeine Säkularisierung „verstärkt durch den ideologischen und politischen Druck, den diese Karikatur eines sozialistischen Staates auf die Bevölkerung, besonders die Christen ausübt.“ Wenn der Staatssicherheitsdienst gewusst hätte, was da oben für ein Text lag! Weiter schreibt er: „Seit dem 2. Weltkrieg ist Deutschland gespalten. Mauern und Stacheldraht ziehen sich durch Deutschland. Dieser Staat muss seine Menschen einmauern, damit sie nicht davonlaufen. Er versucht, aus den zwei deutschen Staaten zwei Völker zu machen. Bisher ist ihm das nicht gelungen. Wird es ihm auf die Dauer gelingen? Ob die von uns solang ersehnte Wiedervereinigung Deutschlandes stattgefunden haben wird, wenn diese Zeilen wieder gelesen werden?… Alles Fragen. Aber dessen sind wir uns sicher: Christus ist und bleibt der Herr dieser Welt…. Er hat auch in dieser schweren Zeit für uns gesorgt… Er, unser Herr, wird auch Sorgen in die Hand nehmen, die ihr in 50 oder 80 Jahren haben werdet, wenn dieser Turm wieder gedeckt werden muss.“

(Text & Fotos: Albrecht Frenzel)

Oktober 2022 – Turmkrönung

Im Gottesdienst am 9.10.22 1030 Uhr ist das Aufsetzen der neuen Turmbekrönung geplant. Es sind alle herzlich eingeladen.

(Text & Fotos: Albrecht Frenzel)

Dezember 2022 – Der Kirchturm in Rödern in neuem Glanz

Die Bekrönung war ein großes Ereignis: In die Kugel wurden zwei Dokumentenhülsen eingelegt. Die eine Hülse beinhaltet die alten Schriften – die älteste stammt aus dem Jahr 1716. In die zweite Hülse wurden ein neuer Bericht, historische und aktuelle Fotos, die Dankeskarte für Spender, Zeitungsartikel über die Sanierung, das Kirchenfenster, ein Lohnzettel, je ein Satz Münzen Mark der DDR, D-Mark und Euro eingelegt.

(Text & Fotos: Albrecht Frenzel)

April 2023 – Das Gerüst ist nun abgebaut

Die Kirche in Rödern erstrahlt im neuen Kleid. Wir danken allen, die einen „Knopf“ dafür gegeben haben, der bis zu 1000 Euro betragen hat. Bei näherem Hinsehen werden Sie aber entdecken, dass wir noch nicht fertig sind. An den unteren Rändern bilden sich jetzt schon Nässeränder. Das Fundament muss also noch abgedichtet werden. Die eingeplanten Gelder sind aber ausgegeben. Der Schutz der Fledermäuse, die marode Elektrik und die Kostensteigerung bei den Materialien sind dafür die wesentlichen Ursachen. So haben wir eine Erhöhung des Zuschusses der Landeskirche in Höhe von 43000 Euro beantragt, um die Fundamentabdichtung beauftragen zu können. Wenn alles gut geht, sind die Gelder bewilligt, wenn das Kirchenfenster erscheint. Dann würde alsbald ein Minibagger die Kirche freilegen. Dies wäre dann auch ein Grund der Landeskirche gegenüber dankbar zu sein, die an dieser Stelle hilft.

Am Übergang vom Fundament zum Mauerwerk ist zu sehen, dass Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk heraustritt. Zu erkennen an einem weißen Rand aus Salz.

(Text & Fotos: Albrecht Frenzel)